EINIGE INFORMATION ZUM THEMA OSTER-EI

Warum gerade Eier?
Weil sie seit jeher als Fruchtbarkeitssymbol galten!
Das Ei ist Zeichen der Fruchtbarkeit und das Siegeszeichen des Lebens über den Tod.
Das Ei dient als Nahrung, ist Symbol des Lebens, der Reinheit, der Fruchtbarkeit, gilt als Natural-Abgabe für Schulden, als Opfer oder Liebesgabe.
Eier waren schon im Mittelalter als Zahlungsmittel (Zinsgabe) gebräuchlich. Damals wurden zu Ostern (als feststehender Zahlungstermin) dem Grundherrn Eier als Sachleistung für das gepachtete Land überreicht. Das Ei galt auch teilweise als Berechnungseinheit für Zinsen und Pacht.
In der Kulturgeschichte der Menschen trifft man schon früh die Eier an, z. B. wurden sie im 4. Jhdt. als Grabbeigabe in römisch-germanischen Gräbern gefunden. Im 13. Jhdt. wurden erstmals (von Freidank) bemalte Oster-Eier erwähnt.
Nach katholischer Fastenvorschrift war jedoch in der Karwoche das Verzehren von Eiern untersagt. (Die Hennen legten trotzdem, die Eier wurden gelagert). Am Ostermorgen war daher der Eierkonsum besonders hoch. Man beschloss, diese gesammelten "Karwochen-Eier" zu bemalen und weihen zu lassen, damit sie sich von gewöhnlichen "Jahres-Eiern" unterscheiden.

BRAUCHTUM DES EIER BEMALEN
Der Brauch zu Ostern Eier zu bemalen und zu verschenken geht auf verschiedene Ursprünge zurück. Schon in der Urchristenzeit galt das Ei als Sinnbild des Lebens und der Auferstehung und es wurde den Toten ein Ei mit in das Grab gegeben. Das Ei hält etwas verborgen, ist wie ein verschlossenes Grab, in welches ein Leben eingeschlossen ist. Damit wird die Beziehung zur Auferstehung Christi deutlich und die Verbindung zwischen dem Ei und Ostern für die Christen erklärbar.
Der Brauch, Eier zu bemalen, stammt aus der Ukraine. Damit gedachte man in vorchristlicher Zeit während der Frühlingsfeierlichkeiten der wärmenden Sonne. Später wurde das Ei als schmückendes Element vom Christentum übernommen. Aber nicht nur der Beginn des Lebens, sondern auch die Zukunft des Lebens, im Besonderen der Kinder, lässt Ostern zu einem Freudenfest werden. Auch die Frage nach der Ewigkeit kann durch die Form des Eies, ohne Anfang und Ende bzw. der Frage, ob zuerst Ei oder Huhn war, gedeutet werden. Die Verbindung zur Fruchtbarkeit ist durch die germanische Liebesgöttin Ostera gegeben.

KUNST DES VERZIERENS UND BEMALENS DER OSTER-EIER
Das Bemalen der Eier kann durch die Natur bedingt sein, denn die Farbe und Muster von Wildvogeleiern oder die durch Färbekräuter entstandenen Muster könnten als Vorbild für die Bemalung durch den Menschen gedient haben. Durch den Fund eines bemalten Eies aus dem vierten Jahrhundert nach Christus kann man auf eine alte Tradition des Eiermalens schließen.
Die traditionelle Farbe für das Ei in der westlichen Welt ist seit dem 13. Jahrhundert Rot ("Roteier"), als die Farbe des Blutes Christi, des Lebens, des Sieges und der Lebensfreude. In Ost-Europa findet man eher goldfarbene Eier, als Zeichen der Kostbarkeit. Dort wurden ausgeblasene Oster-Eier kunstvoll bemalt. Bis heute gibt es regional viele verschiedene Grundfarben für das Ei, die aus verschiedenen Bedeutungen heraus erwachsen sind.
Wichtig sind noch die vielen verschiedenen Techniken des Eier-Verzieren. Man kann die Eier mit Pflanzenfarben oder Malerabtönfarben färben. Eine besondere Technik ist die Wachsreservetechnik aus der Ukraine. Die Pysankyeier sind etwas Besonderes. Verzierungen sind auch mit Scherenschnitten möglich. Auch das Ätzen mit Säuren ist schon eine alte Tradition. Man kann Eier vielfältig verzieren. Sie können einfarbig bis vielfarbig sein, etwas Geschriebenes kann sich auf den Eiern befinden oder schöne Malereien veredeln das Oster-Ei. Man kann Eier bemalen (Wasserfarben, Filzstiften etc.), färben (mit Naturfarben oder gekauften Eierfärbemitteln), bekleben (mit Buntpapier, Wollresten, Abziehbildchen etc.), bestempeln (Kartoffelstempel), oder bossieren mit Wachs. Meist werden die Eier, die in gekochtem Zustand bemalt sind, verschenkt um verspeist zu werden, ausgeblasenen Eier sind primär für den Osterschmuck vorgesehen. Die Oberfläche des Eies soll weiß, glatt und unbeschädigt sein. Kleinere Eier haben meist eine dickere Schale. Als Exoten kann man auch Enten-, Gänse- oder Straußen-Eier verwenden. Nach dem Kauf sollten die Eier gereinigt werden. Dafür legt man diese in einen Topf und bedeckt sie mit lauwarmen Wasser, dem etwas Essig (für 1 Liter Wasser 1 Teelöffel Essig ) zugesetzt wurde für mind. 30 Minuten. Danach die Eier mit lauwarmen Wasser abspülen.
Eier kochen
Wer die Eier kochen möchte, sollte ein Loch in das breitere Ende stechen und sie über 5 Minuten im mit etwas Essig versetzten Wasser kochen.
Eier ausblasen
Zuerst wird das Ei an beiden Enden mit Hilfe einer Nadel mit einem Loch versehen. Vor dem Auspusten sollte der Ei-Inhalt einmal umgerührt werden, damit das Loch im Ei nicht verstopft. Dann nur mehr kräftig pusten. Nach dem Ausblasen der Eier sollten sie noch ausgespült und getrocknet werden. Nun sind alle Vorkehrungen zum Eier bemalen getroffen.
Mit Naturfarben
Einfach davon etwas zum Kochwasser, mit etwas Essig, hinzufügen.
Safran färbt Eier gelb.
Zwiebelschale braun - färbt sie wunderschön bräunlich-gelb.
Spinat färbt sie grün.
Rote Rüben färben sie rot.
Auch mit Tee, Kamilleblüten, Walnussschalen, Karottenkraut (Blätter), Gräsern usw. kann man es versuchen.
Danach reibt man die Eier mit einem Stück Speck (Speckschwarte) ein, bis das Ei glänzt; eintrocknen lassen, dann mit Küchentuch nachpolieren.
Beispiel Zwiebel:
Die braunen Schalen von der Zwiebel abschälen. Diese Schalen werden in einem alten Topf mit soviel Wasser zum Kochen gebracht, dass die Eier vollständig mit Wasser bedeckt sind. Sobald das Wasser eine kräftig rotbraune Farbe angenommen hat, kann man die Temperatur drosseln, denn das Wasser muss nun nicht mehr kochen, nur heiß bleiben. Nun die ausgeblasenen (oder hartgekochten) Eier einlegen. Dabei stehen bleiben und die Eier ständig mit einem Kochlöffel in Bewegung halten, damit sie rundherum gleichmäßig gefärbt werden. Hierbei beobachten, wann die Eier die erwünschte Farbe angenommen haben. Denn, wenn man die Eier zu kurz im Färbewasser lässt, bekommen sie eine zartgelbe Farbe, bleiben sie länger darin, werden sie orange und später sogar braun.
Mit Pflanzenfarben färben:
Dazu benötigt man den aus den Färbekräutern und Hölzern gewonnen Farbsud, in die man die Eier eintaucht. Den Farbsud produziert man aus den über Nacht eingelegten Kräutern, die man am nächsten Tag aufkocht. Mit Hilfe von Blütenblättern, die man rückseitig mit Eiweiß befeuchtet und dann um das Ei befestigt, erhält man sehr schöne Muster.
Mit Malerabtönfarben:
Für das Bemalen der Eier mit Malerabtönfarben sollte man zuerst die Eier mit Acryl- oder Deckfarbe zwei- bis dreimal grundieren. Nach dem Grundieren kann man mit kleinen Pinseln jedes Muster auf dem Ei anbringen. Danach kann man die Eier noch mit Mattlack oder Glanzlack veredeln.
Oder: Eier mit Wasserfarben bemalen, trocknen lassen, dann erst mit Filsstiften die Details darauf zeichnen.
Batiken:
Auf das weiße Ei mit Stecknadelköpfen flüssiges Wachs in Musterformen auftragen. Dann das Ei in einem kalten Farbbad einfärben. Dabei nimmt die Schale nur dort Farbe an, wo kein Wachs ist. Dieser ganze Vorgang kann öfter mit verschiedenen Farben (zuerst hell, dann dunkel) wiederholt werden. Zuletzt wird das Wachs über einer kleinen Flamme erwärmt und mit einem weichen Tuch abgewischt.
Bossieren:
Schale der gekochten oder ausgeblasenen Eier soll gereinigt und trocken sein. Buntes Wachs wird in kleinem Gefäß geschmolzen und flüssig gehalten (auf Stövchen, Warmhalteplatte). Nun taucht man eine Stecknadel in das flüssige Wachs und betupft damit das Ei.
Bekleben der Eier:
Die uni gefärbten Eier kann man mit allem Möglichen bekleben, um sie witzig zu gestalten. Mit Stoffresten, Papier, Folien oder sogar Wollresten (Garnresten) lassen sich regelrechte Kostüme schneidern.
Positiv/Negativ Färbemethode:
Das Ei wird vor dem Färben in einen Nylonstrumpf gesteckt. Zwischen Schale und Strumpf steckt man Muster (Blätter, Gräser etc.). Der Strumpf wird stramm verknotet, so dass die Muster fest an die Eischale angedrückt werden. Dann wird das Ei in das Färbebad gelegt.
Weitere Variationen:
Durch Einritzen von Ornamenten in die Farbe, durch Ätzen mit Säure oder durch Scherenschnitte aus Papier möglich.

BEDEUTUNG DER EIER-FARBEN:
Gelb
bedeutet den Wunsch nach Erleuchtung und Weisheit.
Rot symbolisiert den Opfertod Christi.
Weiß ist die Farbe der Reinheit.
Grün ist jene der Jugend und Unschuld.
Orange steht für Kraft, Ausdauer, Ehrgeiz und dauerhafte Wärme.

Zurück zu den Oster-Eier-Bildern oder zur Start-Seite